Historie - OLGA FILM

Historie

Olga Film wurde im Jahr 1974 von Denyse Noever, Elvira Senft und Molly von Fürstenberg gegründet. Nachdem die drei Frauen bereits Erfahrung in unterschiedlichen Filmgewerken gesammelt hatten, wollten sie selbstständig sein und Filme produzieren.
Zunächst arbeitete die Olga Film im Bereich Produktions-Betreuung und Casting für Werbeagenturen, bevor sie im Jahr 1975 ihren ersten Dokumentarfilm in Koproduktion mit dem Bayrischen Rundfunk produzierte: „Ich weiß, dass die Sonne…“ von Hans Noever. Er erzählte die Geschichte von Peter Tiefenthaler, ein blinder Karaoke-Sänger. Der Film bekam ein Jahr später eine Bundesfilmprämie und lief auf den 9. Hofer Filmtagen. Das war ein sehr guter Start für die Olga Film als Produktionsfirma.

Es folgten vier weitere Kinofilme von Hans Noever. „Die Frau gegenüber“ lief 1978 bei der Semaine de la Critique in Cannes und wurde darüber hinaus auf dem Chicagoer Filmfestival mit der Silver Plaque ausgezeichnet. Der Film erhielt das Prädikat „besonders wertvoll“.

1979 entstand dann „Der Preis fürs Überleben“ von Hans Noever. Michel Piccoli war Hauptdarsteller und Co-Produzent. Dieser Film wurde 1980 Wettbewerbsbeitrag und Eröffnungsfilm der „Berliner Filmfestspiele“. Im gleichen Jahr entstanden gemeinsam mit Genée & von Fürstenberg Filmproduktion „Feuer und Schwert, die Legende von Tristan und Isolde“, unter der Regie von Veith von Fürstenberg.

In den folgenden Jahren wurden Kino- und Fernsehfilme produziert wie „Halbe-Halbe“ mit Uwe Brandner, „Ungleicher Lohn“ mit Christa Maar und „Die Sache ist gelaufen“ von Rainer Wolffhard.

Im Jahr 1983 kam die Regisseurin Doris Dörrie hinzu. Die drei Olga Film – Gründerinnen produzierten zunächst den Film „Mitten ins Herz“ mit ihr. Dieser Film wurde 1983 bundesdeutscher Beitrag bei den Filmfestspielen in Venedig und erhielt im Jahr 1984 beim Max-OphüIs Preis den Publikumspreis. Im gleichen Jahr entstand ihr zweiter Film „Im Innern des Wals“.

1984 verließ Denyse Noever aus persönlichen Gründen Olga-Film. Harry Kügler, der schon vorher für Olga Film tätig war, wurde nun dritter Partner.

1986 kam schließlich mit Doris Dörries Film „Männer“ der große Durchbruch für Olga Film. „Männer“ entstand zunächst als Fernsehfilm, wurde dann aber mithilfe des ZDFs zum Kinofilm. Heiner Lauterbach und Uwe Ochsenknecht wurden mit dem Film zu Stars. Über 5 Mio. Zuschauer stürmten in die Kinos und Olga Film gewann ihre erste Goldene Leinwand.

1987 erhielt Olga Film den „Bayerischen Filmpreis“ für Hans Noevers Film „Lockwood Desert Nevada“.

Fortan entdeckten Elvira Senft, Harry Kügler und Molly von Fürstenberg zahlreiche Regie- und Nachwuchstalente im Kino- und Fernsehbereich. So wurde Rainer Kaufmann für den Fernsehfilm „Dann eben mit Gewalt“ entdeckt, der reichlich mit Preisen ausgezeichnet wurde.

Mit Sönke Wortmann drehte die Olga Film zunächst den Fernsehfilm „Wahnsinnsehe“ (Drehbuch: Karl-Heinz Freynik) im Jahr 1990, für den er 1992 den Bayerischen Fernsehpreis für die beste Nachwuchsregie erhielt. 1992 produzierte Olga Film mit ihm den preisgekrönten Kinofilm „Kleine Haie“. Mit diesem Film wurden Jürgen Vogel, Kai Wiesinger, Gedeon Burkhard, Armin Rohde und Meret Becker zu Stars.

Zwei Jahre später entstand „Der bewegte Mann“ in Co-Produktion mit Constantin Film. Der Film sollte mehr als 6 Mio. Zuschauer in die Kinos locken. Diesmal wurden Til Schweiger und Joachim Król zu Stars.

In den darauffolgenden Jahren wurden zahlreiche Kino- und Fernsehfilme gedreht: „Langer Samstag” von H.C. Müller, mit Gisela Schneeberger und Campino. Außerdem entstanden Fernsehfilme mit Horst Sczerba (1993 „Die Schamlosen“ und 1995„Eine unmögliche Hochzeit”), Vivian Naefe (1990 „Für immer jung”), Anno Saul (1995 „Und morgen fängt das Leben an”, 1997 “Blind Date”), Xaver Schwarzenberger (1995„FesseIn”), Christoph Schrewe (1996„Unter die Haut“) und Thomas Berger (1996„Busenfreunde”, 1997„Busenfreunde 2″ u. 1998 Rendezvous mit dem Teufel“). 1995 produzierte Olga Film den Kinofilm Claude Chabrols „Biester“ als deutscher Koproduzent (zusammen mit ProKino) mit Isabelle Huppert und Sandrine Bonnaire.

Im Jahr 1996 drehten die drei Produzent*innen mit Vivien Naefe den Kinofilm „2 Männer 2 Frauen und 4 Probleme“ und mit Katja von Garnier „Bandits“, dem mehrere Preise verliehen wurden.

Im gleichen Jahr beteiligte sich Olga Film als Koproduzent an Peter Timms Film „Die Putzfraueninsel“.

Im Jahr 1997 stieß Viola Jäger zur Olga Film, ein Jahr später folgte Tina Fauvet. Beide waren Absolventinnen der Münchner HFF. Ihr erster gemeinsamer Film war Jobst Oetzmanns „Die Einsamkeit der Krokodile“ (1999), der den Bayerischen Filmpreis für den besten Film erhielt.

Darauf folgte ihr Film „Mädchen, Mädchen“ mit dem Regisseur Dennis Gansel, der gemeinsam mit Maggie Peren das Drehbuch schrieb. Für den Film wurden Karoline Herfurth, Diana Amft und Felicitas Woll entdeckt und lockte knapp 1,8 Millionen Zuschauer ins Kino.

1999 gab es eine große Veränderung in der Olga Film, denn Elvira Senft schied auf eigenen Wunsch aus der Olga Film aus. Von nun an teilten sich Molly von Fürstenberg und Harry Kügler die Geschäftsführung, Viola Jäger und Tina Fauvet wurden neue Gesellschafterinnen.

2001 beteiligte sich das Unternehmen Constantin Film unter der Leitung von Bernd Eichinger an der Olga Film und ging an die Börse.

Der Erfolg ging mit neuen Talenten weiter. Es entstanden Fernseh- und Kinofilme u.a. mit den Regisseur*innen Matthias Glasner, Martin Enlen, Peter Gersina, Maris Pfeiffer, Marco Kreuzpaitner, Wolfram Paulus, Rainer Matsutani, Klaus Knösel, Lars Montag. Besonders hervorzuheben ist dabei der Kinofilm „Napola, Elite für den Führer“, Regie Dennis Gansel, der folgende Preise erhielt: Deutscher Filmpreis Bestes Drehbuch, Bayerischer Filmpreis Regie und Internationales Filmfestival von Pjöngjang 2006 Bester Film.

Tina Fauvet verließ das Unternehmen im Jahr 2002.

Es folgten der Kinofilm „Schwere Jungs“ (Regie Markus H. RosenmüIIer, Autor Philipp Roth) und der SAT1 -Zweiteiler “Wir sind das Volk“ (Regie Thomas Berger, Autorin Silke Hertz), der folgende Auszeichnungen erhielt: Deutscher Fernsehpreis “Bester Zweiteiler 2009”, Deutscher Fernsehpreis Bestes Buch, Deutscher Fernsehpreis Beste Nebenrolle für Anna Fischer.

Olga Film war im Kino als auch im Fernsehen sehr erfolgreich. Eine Erfolgsgeschichte des Unternehmens ist die ZDF-Reihe „Kommissarin Lukas“ von der insgesamt 35 Folgen produziert wurden.

Von 2002 an bis 2014 produzierte Molly von Fürstenberg zusammen mit Harry Kügler 23 Filme der Reihe „Kommissarin Lucas“ mit Ulrike Kriener für das ZDF. Die ersten Bücher wurden von Barbara Jago und Thomas Berger entwickelt, der auch bei sieben Filmen Regie führte. Folgende Preise hat Ulrike Kriener für Ihre Rolle als Kommissarin erhalten: 2004 Goldener Gong, 2005 beste Darstellerin beim 18. Fernsehfestival Rencontres Internationales de Television in Reims, 2005 Bayerischer Filmpreis, 2007 Nominierung Adolf-Grimme-Preis.

Während der “Lucas-Jahre“ unterstützten Ulli Weber und Arbia Said zunächst als Producerinnen die ZDF-Reihe. Ab 2015 führte Arbia Said mit Harry Kügler als Produzentin diese Reihe fort, später dann, in Folge der Mutterschaftszeit von Arbia Said, übernahm Ulli Weber ihre Position.

2008 wurde Viola Jäger auch Geschäftsführerin. Nachdem Molly von Fürstenberg im Jahr 2009 auf eigenen Wunsch ihre Position als Geschäftsführerin aufgab, folgte Anita Schneider an ihre Stelle.

Molly von Fürstenberg blieb als freie Produzentin in der Olga Film tätig.

Im Jahr 2007 produzierte Molly gemeinsam mit Harry Kügler den Film „Hanami Kirschblüten“ von Doris Dörrie, im Jahr 2013 folgte „Alles inklusive“. „Hanami- Kirschblüten“ wurde mit Preisen überschüttet. (2007 Bayerischer Filmpreis, Bester Film, Bester Schauspieler Elmar Wepper, Deutscher Filmpreis 2008 Lola in Silber Bester Spielfilm, Bester Hauptdarsteller Elmar Wepper, Bestes Kostümbild Sabine Greuning. Gilde Preis 2008 (Essen): Gold Kategorie: Deutscher Film, Damascus IFF 2008: Silver Award. Festival de Chatenay Malabry / France: Audience Award & Prize of the Youth. Cabourg Fil m Festival 2008: Swann d Or-Price of the Youth Jury. Week of Cerman Films London 2008: Audience Award. Seattle IFF 2008: Gol den Space Needle Award: Best Film. Cleveland IFF 2009: Audience Choice Award.)

2015 entstand der siebte Film von Doris Dörrie, Molly von Fürstenberg und Harry Kügler: „Grüsse aus Fukushima“. Gedreht wurde dieses sehr berührende Drehbuch weitgehend in Fukushima. 2016 wurde dieser Film für den Deutschen Filmpreis nominiert, und Rosalie Thomass erhielt den Bayerischen Filmpreis “Beste Schauspielerin”.

2018 verließ Harry Kügler das Unternehmen. Heute wird die Olga Film von Viola Jäger und Alicia Remirez geleitet.

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